Im Herbst des Lebens - auch der Herbst hat schöne Tage

Auch der Herbst hat schöne Tage!

Fällt auch dir manchmal spontan dein Alter ein, wenn du diesen Spruch hörst? Musst auch du dabei an den „Herbst des Lebens“ denken – wenigstens ab und zu? Und wie geht es dir damit; Ist es ein schönes Bild vor deinem inneren Auge: Mein Herbst, bunt und vielfältig wie die Farben des Herbstes in der Natur? Oder eher eine gewisse Traurigkeit: Wie das Jahr neigt sich das Leben dem Ende zu? Wie geht`s DIR so mit dem

Herbst des Lebens?

Die Natur verwöhnt uns mit Farbenpracht im Sonnenschein. Eine kleine Entschädigung des Oktobers hier an der mecklenburgischen Ostseeküste für den verregneten Sommer.

Ich jedenfalls genieße den Herbst, und das nicht nur der Farben wegen! Den Spruch

Auch der Herbst hat schöne Tage

verbinde ich seit mehr als einem Jahrzehnt auch mit mir, genauer: mit meinem Alter, noch genauer: mit dem Alter, das mein Personalausweis auswies und mit dem ich mich so überhaupt nicht identifizieren konnte. 

Zuerst meinte ich das nicht wirklich Ernst.

Es war einesteils ein vorsichtiges Herantasten an die Erkenntnis „Du wirst unausweichlich älter!“ Vorherrschende Gefühle dabei: Will ich nicht-passt nicht! Dazu ein bisschen… nein, nicht direkt Angst, aber doch ein etwas mulmiges Gefühl: Was kommt da auf mich zu?!

Die Gedanken über das Alter und das gelegentliche Sprechen darüber war aber doch mehr wie das Pfeifen im Wald und unterschwellig wartend auf Widerspruch ;). 

Doch mein 60igster näherte sich in rasantem Tempo… Mehr und mehr wurde es Ernst: Der „Sommer des Lebens“ war doch wohl unwiderruflich vorbei. Untrügliches Zeichen: Die ewige Sucherei nach der Brille, ohne die selbst beim hellsten Licht Lesen schwierig wurde – besonders diese widerlich kleingedruckten Bedienungs- und Gebrauchsanweisungen auf diversen Mittelchen, von Beipackzetteln bei Medikamenten ganz zu schweigen.

Trotzdem war da nach wie vor die Empfindung:

60? – Was? Jetzt schon?*

Ich fühle mich doch überhaupt nicht alt! Andererseits meinte ich mich mit dem vorrückenden Alter auseinandersetzen, es irgendwie annehmen zu müssen. Denn ich wollte nicht irgendwann als komische Alte dastehen, die „einen auf jung macht“. 

Eine wirkliche Lösung habe ich bis heute nicht gefunden, etwa auch, wenn es um „altersgemäße Kleidung“ geht. Aber als ich 60 wurde, habe ich verkündet; „Ich bin dann mal alt, ohne auf Widerspruch zu hoffen, denn diesmal meinte ich es ernst. Zu dem Ergebnis war ich jedenfalls gekommen: Ich bin ganz bestummt nicht mehr jung, was mein kalendarisches Alter betiufft, also das, was mein Ausweis angibt.

Doch wann ist man wirklich „alt“? 

 

*Reinhard Mey – allerdings mit 50: https://www.youtube.com/watch?v=WpmuZHbYJ9o

 

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